Gemeinsam mit anderen Bündnissen und Organisationen rufen wir, zur Beteiligung am unitetd we care-Block der diesjährigen gewerkschaftlichen 8. März Demonstration auf.
Der 8. März ist der internationale feministische Kampftag. Gemeinsam gehen wir auf die Straße und kämpfen für eine gerechte Gesellschaft, in der das Leben und die Sorge umeinander ins Zentrum gestellt werden!
Geburtshilfe oder Sterbebegleitung, Jugendclub oder Straßensozialarbeit, Altenpflege oder Assistenz für behinderte Menschen, Psycho- oder Physiotherapie, Kindererziehung oder Hausarbeit – all das ist Care-Arbeit: die Grundlage unseres Zusammenlebens, die solidarisch, gemeinschaftlich und öffentlich organisiert sein muss.
Die Realität sieht völlig anders aus: Städtische und öffentliche Einrichtungen der Daseinsvorsorge werden immer weiter abgebaut, der Markt ersetzt sie kaum und wenn, zu hohen Preisen, undemokratisch und vielfach am Bedarf vorbei. Gewerkschaftliche Kämpfe um Aufwertung der Arbeit und Entlastung sind zäh und waren teilweise erfolgreich, aber stehen weiter unter Druck. Immer mehr Aufgaben – insbesondere bei der Kinderbetreuung, Bildung, Pflege, Gesundheitsversorgung und Assistenz – werden privat und in den eigenen vier Wänden übernommen. Dieser Raum wird angesichts steigender Mieten außerdem immer enger und unsicherer. Das erhöht den ökonomischen und sozialen Druck auf FLINTA* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen), die mehrheitlich bezahlte und unbezahlte Care-Arbeit leisten.
Je niedriger das Einkommen, desto stärker sind wir betroffen. Damit werden wir uns nicht abfinden! Wir haben viel erreicht in den letzten Jahrzehnten und starre Geschlechterrollen verändert und damit mehr Platz für unsere Bedürfnisse geschaffen. Wir sind heute diverser, wir sind selbstbewusster und gut ausgebildet. Dennoch: Nach wie vor wird die Ehe vor anderen Lebensmodellen begünstigt und erschwert die Abkehr von einer vergeschlechtlichten Arbeitsteilung. Und mit dem gesellschaftlichen Rechtsruck formieren sich antifeministische, international vernetzte, Gruppierungen gegen Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit, die männliche Privilegien wiederherstellen wollen.
Dagegen organisieren wir uns!
Eine echte Lösung kann es nur geben, wenn Sorgearbeit umfassend vergesellschaftet und demokratisch organisiert wird. Wir kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen, für gleiche und gute Bezahlung von Reproduktion und Produktion. Wir kämpfen für eine Umverteilung von oben nach unten und zwischen Nord und Süd und übernehmen damit auch Verantwortung für die Folgen kolonialer Verbrechen und kapitalistischer Ausbeutung.
Widerstand ist Care-Arbeit!
Mehr Infos zu der Demo findet ihr hier